Gesund beginnt im Mund – Superkraft Spucke

Pressemitteilung zum Tag der Zahngesundheit

 

Gesund beginnt im Mund – Superkraft Spucke

 

  • Viele Menschen wissen nicht, wie entscheidend Speichel für die Mund- und Allgemeingesundheit ist.
  • Er kann Zähne vor Säureangriffen schützen und Krankheitserreger abwehren, die über den Mund in den Körper gelangen.
  • Ausreichender Speichelfluss, eine gesunde Mundflora und regelmäßige zahnmedizinische Prophylaxe sind wichtig für die Mundgesundheit.

 

Berlin, 31.07.2025 Die erstaunlichen Eigenschaften des Speichels sind den meisten Menschen unbekannt. Viele ekeln sich sogar, wenn sie an Spucke denken. Der Tag der Zahngesundheit 2025 will mit dem Imageproblem des Speichels aufräumen, seine Rolle für unsere Gesundheit verdeutlichen und Tipps zur Stärkung der „Superkraft Spucke“ vermitteln.

„Speichel ist ein echtes Multitalent in unserem Mund“, betont in diesem Sinne Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer. „Er macht elementare Funktionen wie Sprechen, Schlucken oder Essen überhaupt erst möglich.“ Zudem fördert er dank seines hohen Gehalts an Kalzium und Phosphaten die Remineralisierung des Zahnschmelzes. Nach dem Essen neutralisiert Speichel schädliche Säuren in der Mundhöhle und baut die wertvollen Mineralstoffe rasch wieder in die Zähne ein.

 

Ohne Spucke läuft’s nicht

Unser Immunsystem wäre ohne den Baustein Speichel schlechter aufgestellt. Er enthält Abwehrstoffe wie Antikörper, Enzyme oder Lactoferrin, die Mikroorganismen bekämpfen und Wunden im Mund heilen. Die Liste seiner Top-Eigenschaften lässt sich noch erweitern: Speichel lässt uns beim Essen Aromen erschmecken und sorgt dafür, dass wir Nahrung schlucken können.

Wie wichtig Speichelfluss für unser Wohlbefinden ist, wird oft erst klar, wenn uns die Spucke auf Dauer wegbleibt. Menschen, die zum Beispiel aufgrund von Krebs- oder chronischen Erkrankungen an Mundtrockenheit leiden, sind in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Dr. Christian Rath, Geschäftsführer des Vereins für Zahnhygiene (VfZ), führt aus: „Trockene Münder können richtig weh tun. Die Schleimhaut wird empfindlich, es kommt zu Schwierigkeiten beim Sprechen, Essen und sogar beim Schlafen. Oft wird, resultierend aus diesem Leidensdruck, die Zahnpflege vernachlässigt, weil das Putzen unangenehm ist.“ Regelmäßig über den Tag verteilt Wasser zu trinken, verbessert den Speichelfluss. Außerdem kann die Verwendung einer milden Zahnpasta das Zähneputzen erleichtern. Bei Mundtrockenheit sollten sich Betroffene zahnärztlich oder ärztlich beraten lassen. In schweren Fällen können Speichelersatzmittel oder spezielle Medikamente Linderung verschaffen.

 

Auch eine Superkraft braucht manchmal Hilfe

Bei allen Stärken hat Speichel aber auch eine Schwäche: Einige seiner Bestandteile lagern sich auf der Zahnoberfläche an. Dieser Biofilm schützt einerseits den Zahnschmelz, bietet aber andererseits Andockfläche für bakteriellen Zahnbelag, auch als Plaque bekannt. Entfernt man diese nicht regelmäßig, drohen Karies und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats).

Der Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) hebt in diesem Kontext die Bedeutung der Individual- und Gruppenprophylaxe hervor. „Beide tragen dazu bei, das Mikrobiom der Mundhöhle effektiv in einem (zahn)gesunden Gleichgewicht zu halten und den Wundersaft Speichel in seinen vielfältigen Schutzfunktionen zu unterstützen.“ Die aufsuchenden und niedrigschwelligen Angebote der Gruppenprophylaxe bringen Kindern schon früh das Thema Mundhygiene nahe. Davon profitieren besonders junge Menschen aus Familien mit einem schlechteren Zugang zum Gesundheitswesen.

Über uns

Der Tag der Zahngesundheit findet seit 1991 jedes Jahr am 25. September statt. Er wird getragen vom Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit, dem neben VfZ, BZÄK, dem GKV Spitzenverband und BZÖG rund 30 Organisationen aus Gesundheitswesen und Politik angehören. Ziel des gemeinsamen Aktionstages ist es, eine breite Öffentlichkeit für die Mundgesundheit zu sensibilisieren und das Wissen über die Zahn- und Mundgesundheit in der Bevölkerung zu vergrößern.

 

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