Assoziationen zwischen Parodontitis und zerebralem Nervengewebe gefunden

Parodontitis ist ein „modifizierbarer“ Risikofaktor

 
Ein Forscherteam aus Neurologen, Radiologen und Epidemiologen von vier US-amerikanischen Universitäten hat nun bei Parodontitispatienten „signifikant höhere“ Volumina von hyperintensen Läsionen in der weißen Substanz gefunden als bei gesunden Probanden. Andererseits wiesen die erhobenen Daten nicht auf Assoziationen von Parodontitis und zerebraler Mikroangiopathie oder lakunären Infarkten hin.
Die Studienautoren schlussfolgern, dass Parodontitis über dadurch initiierte systemische Entzündungen zur Pathologie von zerebraler Mikroangiopathie beitragen kann. Insofern sei die Parodontitis ein modifizierbarer Risikofaktor zerebraler vaskulärer Pathologien. Sie regen weitere Forschung zu der Frage an, inwieweit eine Parodontaltherapie zur Prävention der Pathologien eingesetzt werden könnte.
Als Datengrundlage diente die 1987 begonnene und immer noch laufende Langzeitstudie „Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC)“, in der Gesundheitsdaten von insgesamt 15.792 Teilnehmern aus verschiedenen Regionen der USA erhoben und nach verschiedenen Kriterien ausgewertet werden. Zur Erhebungswelle 4 (1996-1998) wurden im Rahmen einer Zusatzstudie „Dental ARIC“ auch zahnmedizinische Daten erhoben (n=6.744). Darunter waren auch Messungen der Taschentiefen an sechs Stellen pro Zahn, die für die Unterscheidung von parodontaler Erkrankung und Gesundheit herangezogen wurden.

In der Erhebungswelle 5 (2011-2013) konnten sich die Teilnehmer aller Feldzentren einer MRT-Gehirnuntersuchung unterziehen. Die Auswahl erfolgte anhand der Teilnehmer der ergänzenden Studie zur Gehirn-MRT, jener mit „nicht typischer“ Kognition und einer Zufallsstichprobe von Teilnehmern mit „typischer“ Kognition. Insgesamt wurden 1.968 Teilnehmer einer MRT-Untersuchung unterzogen. Für die aktuelle Studie wurden nun die Daten der Teilnehmer ausgewertet, die neben MRT-Untersuchung auch die Dental ACID absolviert hatten (n=1.143).

„Zahnfleischerkrankungen gehen mit einem höheren Entzündungsrisiko einher und Entzündungen werden mit Arteriosklerose sowie der Verhärtung der kleinen Blutgefäße in Verbindung gebracht, wie wir in dieser Studie gesehen haben“, sagte Studienautor Dr. Souvik Sen, Professor für Neurologie an der University of South Carolina, gegenüber CBS News.

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