Wrigley Prophylaxe Preis 2014 verliehen

Am 5. September 2014 wurde zum 20sten Mal der Wrigley Prophylaxe Preis verliehen. Sieger waren Arbeiten aus Thüringen und Bayern mit effektiven Konzepten gegen die frühkindliche Karies. Platz zwei erhielt ein Heidelberger Beitrag zur Verbesserung der Mundgesundheit bei demenzkranken Senioren, Platz drei ging an eine Studie aus Göttingen, die erstmals orale Bakterien-DNA am Herzmuskel nachwies. Der Festakt fand auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) statt, verbunden mit einem weiteren Jubiläum und einer Premiere: Die Stifterorganisation Wrigley Oral Healthcare Program wird 25 Jahre alt und die Jury vergab erstmals einen Sonderpreis Praxis, der an ein Projekt zur Betreuung von Randgruppen in Hagen ging.

Den mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis im Bereich „Wissenschaft“ erhielt Dr. Yvonne Wagner aus der Studiengruppe um Prof. Roswitha Heinrich-Weltzien, Jena. Ihr Präventionsprogramm zur Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinkindern überzeugte die Jury: Es zeigt, dass frühe Beratung der Eltern plus frühe Zahnarztbesuche ab dem Durchbruch des ersten Zahnes die verbreitete frühkindliche Karies verhindern können. Für die Studie berieten Mitarbeiter des Erstbesuchsdienstes der Stadt Jena die Eltern von über 1.000 Neugeborenen der Jahrgänge 2009 und 2010 zum Thema Kariesprävention. Zusätzlich konnten die Familien an einem Präventionsprogramm teilnehmen, das regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen an der Poliklinik Jena ab dem ersten Zahn sowie eine erneute Elternberatung umfasste. Das Ergebnis: Keines der Kinder des Programms hatte mit drei Jahren Karies oder einen versorgten Zahn. Gleichaltrige Kinder, die nicht im Programm waren, hatten dagegen zu 17 % Karies und im Schnitt vier versorgte Zähne.

Den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Preis der Kategorie „Wissenschaft“ vergab die Jury an die Arbeitsgruppe um Dr. Andreas Zenthöfer, Heidelberg. Sie kümmerte sich um die Mundgesundheit von demenzkranken Senioren in Pflegeheimen. Für ihr Projekt schulten sie das Personal in Pflegeheimen und richteten Ultraschallbäder zur Prothesenreinigung ein. Beide Maßnahmen führten gegenüber den Vergleichsheimen zu einer hochsignifikanten Verbesserung der Mundgesundheit.
Der dritte, mit 2.000 Euro dotierte Preis im Bereich „Wissenschaft“ ging an die Arbeitsgruppe um PD Dirk Ziebolz, Göttingen. Sie wies erstmals orale Bakterien-DNA am Herzmuskel nach, ebenso wie das LBS-Binding Protein und eine dadurch ausgelöste Stimulation von Entzündungssignalen. Die Ergebnisse weisen auf einen Kausalzusammenhang zwischen Parodontitis und Herzinsuffizienz hin. Die Jury hob zudem den außerordentlichen Aufwand hervor, den die Datenerhebung der Arbeitsgruppe abverlangte.

Den ersten Platz im Bereich „Öffentlicher Gesundheitsdienst“ mit einer Prämie von 1.000 Euro erhielt ein Projekt der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit (LAGZ), das Anregungen und Ideen für die Gruppenprophylaxe in Kitas entwickelte. Das Unterrichtswerk, erstellt vom Team um Dr. Herbert Michel, ermöglicht es Zahnärzten, Kindern auf spielerische Weise Lust auf gesunde Zähne zu machen und das Bewusstsein für Mundgesundheit und zahngesunde Rituale frühzeitig zu wecken.
Ein weiteres Projekt zur zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe bei 14-jährigen Jugendlichen wurde mit einer Ehrenurkunde für das kreative Engagement ausgezeichnet: Die Zahnmedizinstudentin Sophie Schlegel aus Crimmitschau bei Zwickau konzipierte eine ehrgeizige Modellunterrichtsstunde bei Achtklässlern: Sie zeigte abschreckende Videos, verteilte Handouts und Give-aways und diskutierte mit den Jugendlichen über diverse Themen zur Mundgesundheit, etwa Piercing, Bleaching und Rauchen.

Anlässlich des Jubiläumsjahres wurde erstmals zusätzlich der mit 2.000 Euro dotierte Sonderpreis Praxis verliehen. Er ging an Dr. Hans Ritzenhoff von der Zahnarzt-Ambulanz in Hagen. Die Ambulanz ist Teil einer karitativen Einrichtung für Randgruppen der Gesellschaft, wie etwa Bedürftige, Asylsuchende, Zuwanderer, Menschen mit psychischen Problemen oder Suchterkrankungen. Der Zahnarzt und sein Team, darunter auch unter Aufsicht praktizierende Zahnmedizinstudenten der Universität Witten-Herdecke, arbeiten dort zweimal pro Woche ehrenamtlich.

Quelle: Pressemitteilung kommed

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