Kleine Kinder in der Zahnarztpraxis – IDZ stellt Ergebnisse einer bundesweiten Befragungsstudie vor

Die großen Erfolge bei der Kariesreduktion im bleibenden Gebiss von Kindern sind unumstritten. Dennoch stagniert seit Jahren der Zustand im Milchgebiss. Der Forderung nach dem Ausbau von Präventionsprogrammen für Kinder von 0 bis 3 Jahren zur Reduktion der frühkindlichen Karies stellen sich zunehmend Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e.V. (DAJ) und Landesarbeitsgemeinschaften.

Nicht erst mit dem Ausbau der Betreuungsplätze für unter 3-Jährige gewinnt die Rolle der Zahnärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) an Bedeutung. Die aufsuchende Betreuung im Setting Kinderkrippe wurde auch schon bisher ergänzt durch Aktionen in Krabbelgruppen, Familien- und Stadtteilzentren. Die Koordination der Zusammenarbeit mit Hebammen, Gynäkologen und Pädiatern hat das Ziel, diese bei der Aufklärung der Eltern über eine altersgerechte Mundhygiene, eine (zahn-)gesunde Ernährung und die Möglichkeit von Fluoridierungsmaßnahmen einzubeziehen. Die Motivation zu einem frühzeitigen Zahnarztbesuch soll eine individuelle zahnärztliche Beratung und Aufklärung der Eltern und die Anhebung des Sanierungsgrades der an frühkindlicher Karies erkrankten Kinder ermöglichen. Und nicht zuletzt geben zahnärztliche Untersuchungen durch den ÖGD in den Kindereinrichtungen den Eltern Hinweise auf (dringenden) zahnärztlichen Behandlungs- und Beratungsbedarf. Was passiert dann in den Zahnarztpraxen?

Der Frage, welche „Erfahrungen, Probleme und Einschätzungen niedergelassene Zahnärzte bei der Behandlung jüngerer Kinder“ haben, ging die am 17. Juni 2013 veröffentlichte Arbeit des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) nach. Die Autoren, Dr. Nele Kettler/IDZ und Prof. Dr. Christian Splieth/Universität Greifswald, werteten dazu eine aktuelle Repräsentativumfrage unter Zahnärzten in eigener Praxis aus und gingen ein auf „vier Hauptfaktoren, die mit Schwierigkeiten bei der Kinderbehandlung verbunden sind: das Kind, die Eltern, der Zahnarzt und das Gesundheitssystem…“

Neben der Forderung nach einer Verbesserung der universitären Aus- und Weiterbildung der Zahnärzte vor allem in der praktischen Fähigkeit zu Prävention und der Kommunikation mit dem Kind und dessen Eltern kommen die Autoren zu dem Schluss, dass oralprophylaktische Ansätze im Gesundheitssystem konsequent umgesetzt werden müssen und durch fortlaufende epidemiologische Untersuchungen die mögliche Verbesserungen der Kariessituation von jüngeren Kindern belegt werden sollten.

Exemplare der IDZ-Information können kostenlos beim IDZ angefordert oder von der Internetseite des IDZ heruntergeladen werden.

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