BZÖG unter­stützt Positions­papier zur Verankerung des Kinder­schutzes im Gesund­heits­system

Die Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) fordert in ihrem Positionspapier, dass im Gesundheitssystem flächendeckende und nachhaltige Strukturen für den Kinderschutz etabliert werden. Das Positionspapier wurde der Fachöffentlichkeit am 20. Mai 2022 auf der Jahrestagung der DGKiM vorgestellt. Der BZÖG unterstützt jetzt offiziell dieses Papier.

Die kindermedizinischen Fachgesellschaften und Berufsverbände sind sich einig: "Kinder und Jugendliche können nur geschützt werden, wenn auch im Gesundheitssystem flächendeckende und nachhaltige Strukturen etabliert werden." Ziel ist es, der Politik zu verdeutlichen, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit das Gesundheitssystem Verantwortung übernehmen und seinen Beitrag zum Kinderschutz leisten kann.

Im Fazit heit es: "Kinder und Jugendliche zu schützen ist eine zentrale Aufgabe der Gesellschaft. Auch das Gesundheitssystem muss seinen Beitrag dazu leisten können. Hier erfolgt nicht nur die medizinische Behandlung, sondern ihm kommt auch eine kritische Rolle bei der Detektion von Kindeswohlgefährdung, der Befunddokumentation und Bewertung zu. Dieser Beitrag kann nur gelingen, wenn die notwendigen Strukturen flächendeckend vorgehalten und nachhaltig etabliert sind, wenn alle beteiligten Disziplinen und Institutionen zusammenarbeiten und jede für sich leistungsfähig ist.

Jedes von einer Kindeswohlgefährdung betroffene Kind, das an irgendeiner Stelle im Gesundheitssystem vorstellig wird, soll als Kinderschutzfall erkannt werden und die jeweils notwendige medizinische Expertise und Hilfe erhalten.

Wir fordern die Bundesregierung und ihre Vertretungen dazu auf, eine flächendeckende, fachlich standardisierte und nachhaltige Versorgungsleistung im Gesundheitssystem zu schaffen, wie es die Eckpunkte dieses Positionspapiers beschreiben."

Die Grundforderungen sind:

  • Verantwortung im Gesundheitssystem übernehmen
  • Dunkelziffer verringern und Hellfelddaten generieren
  • einheitliche Versorgungsstrukturen sicherstellen
  • fachliche Standards vorhalten
  • Aus-, Weiter- und Fortbildungen realisieren
  • GKV-Regelfinanzierungsmodelle umsetzen
  • medizinische Expertise bei Kinderschutzfällen einbringen
  • Beratungsangebote für Gesundheitsdienstleistende schaffen
  • verlässliche Netzwerkstrukturen etablieren
  • präventive Maßnahmen abbilden und vermitteln
  • sozialräumliche Versorgungsmodelle einbeziehen
  • Kinderschutzfragen erforschen

Weitere Informationen unter dgkim.de

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