DAJ-Empfehlungen aktualisiert

Die DAJ hat ihre Empfehlungen zur Prävention Frühkindlicher Karies in Abstimmung mit den einschlägigen wissenschaftlichen Fachgesellschaften aktualisiert. Dies betrifft insbesondere das Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta zu Hause und in der Kita.

Ab sofort empfiehlt die DAJ Eltern von Kleinkindern für das Zähneputzen ab dem 1. Milchzahn aktualisierte Dosierungen fluoridhaltiger Kinderzahnpasta:
In den ersten zwei Lebensjahren sollten sie entweder zweimal täglich eine reiskorngroße Menge Kinderzahnpasta mit 1000 ppm Fluorid oder zweimal täglich eine erbsengroße Menge mit 500 ppm Fluorid auf die Zahnbürste geben. Ab dem Alter von 2 Jahren sollten sie zweimal täglich eine erbsengroße Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta mit 1000 ppm Fluoridgehalt verwenden.

Auch für das tägliche Zähneputzen in der Kita wurden die Empfehlungen angepasst:
Kinder unter 2 Jahren putzen dort im Regelfall mit einer feuchten Zahnbürste ohne Zahnpasta ihre Zähne. Kinder ab 2 Jahren putzen im Regelfall mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (1000 ppm).

Bereits im Herbst 2018 hatten die Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM), die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ), die Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ), der Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) neue Empfehlungen zu einem höheren Fluoridgehalt von Kinderzahnpasten beschlossen, entsprechende Produkte mit 1000 ppm Fluoridgehalt sind inzwischen auf dem Markt. Allerdings bezogen sich diese Empfehlungen seinerzeit nur auf das häusliche Zähneputzen. Wie für das dritte tägliche Zähneputzen in der Kita zu verfahren sei, blieb offen.

Die DAJ hatte ihre Empfehlungen bis jetzt nicht an die Verlautbarungen der Fachgesellschaften angeglichen. Es sollte zunächst sorgfältig überprüft werden, ob auch das dritte tägliche Zähneputzen in der Kita mit Kinderzahnpasta mit 1000 ppm Fluoridgehalt bedenkenlos empfohlen werden könne. Die jetzt verabschiedeten Regelungen, die durch die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe ab sofort bundesweit kommuniziert werden sollen, wurden in Abstimmung mit den wissenschaftlichen Fachgesellschaften DGKiZ, DGPZM, DGZ, BZÖG einvernehmlich entwickelt. Die Perspektive der Kindertagesbetreuung wurde durch die Mitwirkung von Frau Prof. Dr. Christina Jasmund einbezogen. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls Pädagogik der Frühen Kindheit der Hochschule Niederrhein und hatte ebenfalls bereits an der Entwicklung der DAJ-Empfehlungen im Jahr 2016 mitgearbeitet.

Die aktualisierten Empfehlungen sind Bestandteil und Weiterentwicklung der 2016 von der DAJ veröffentlichten Publikation „Frühkindliche Karies: zentrale Inhalte der Gruppenprophylaxe für unter 3-jährige Kinder“, die in einer Kurz- und einer Langversion existiert.

Die Langversion (2016, aktualisiert 2020) enthält zusätzlich die den allgemeinen Empfehlungen zugrundeliegende Expertise von Frau Prof. Dr. Jasmund. Sie beleuchtet aus kindheitswissenschaftlicher Sicht die Gestaltungsmöglichkeiten der Zahn- und Mundgesundheitsförderung in Kindertageseinrichtungen und Tagespflege, vornehmlich für Kinder unter drei Jahren.

Weitere Informationen unter daj.de

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