84 Prozent der Schulkinder ohne ausreichende Gesundheitskompetenz

Sozialstatus beeinflusst Gesundheitskompetenz

Berlin, 2. September 2025. Die Gesundheitskompetenz von Schulkindern in Deutschland ist sehr niedrig: 84 Prozent verfügen über keine ausreichende Motivation für gesundheitsbewusstes Verhalten. Betroffene ohne ausreichende Gesundheitskompetenz berichten deutlich häufiger von psychosomatischen Beschwerden, depressiven Symptomen und Einsamkeit. Das zeigt der aktuelle DAK-Präventionsradar, für den das IFT-Nord in Kiel im Schuljahr 2024/2025 mehr als 26.500 Schülerinnen und Schüler in 14 Bundesländern befragt hat. Fast zwei Drittel der Schulkinder der Klassen fünf bis zehn fühlen sich erschöpft. Etwa jeder sechste junge Mensch ist traurig oder zeigt andere depressive Symptome – bei den jugendlichen Mädchen mit niedrigem Sozialstatus sind es sogar über 40 Prozent. Als Reaktion auf diese Ergebnisse fordert DAK-Chef Andreas Storm eine deutliche Förderung der Gesundheitskompetenz junger Menschen durch ein Schulfach Gesundheit. Das Bundesbildungs- und familienministerium wird das Thema gesamtgesellschaftlich aufgreifen.

Laut DAK-Präventionsradar zeigen 84 Prozent der Schulkinder der Klassen fünf bis zehn nur eine niedrige oder moderate Gesundheitskompetenz.  Sie schaffen es nicht, ausreichend Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Nur 16 Prozent besitzen eine hohe Kompetenz und fühlen sich befähigt, aktiv Entscheidungen zu treffen und Initiative zu zeigen. Sie interessieren sich sehr für Gesundheit und sind stark motiviert, ihr Wissen etwa über gesundes Essen, ausreichend Schlaf, Sport oder Bewegung zu erweitern. Der soziale Hintergrund wirkt sich hier deutlich aus: Bei Schulkindern aus Familien mit einem niedrigen Sozialstatus sind es mit zwölf Prozent noch weniger Jungen und Mädchen, die über eine hohe Gesundheitskompetenz verfügen.

Unter allen befragten Mädchen und Jungen sind psycho-somatischen Beschwerden stark verbreitet: 65 Prozent leiden mindestens wöchentlich unter Erschöpfungszuständen. Bei den Schulkindern mit einer hohen Gesundheitskompetenz sind es hingegen mit 55 Prozent ein Sechstel weniger. Ebenfalls mehrmals pro Woche hat fast ein Drittel der Schulkinder Schlafprobleme und etwa ein Sechstel Kopfschmerzen. Auch von solchen Beschwerden berichten Kinder und Jugendliche mit hoher Gesundheitskompetenz insgesamt seltener.

Kinder und Jugendliche sollten motiviert und in der Lage sein, sich gesundheitsbewusst zu verhalten und Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Hanewinkel: „Gesundheitskompetenz ist ein wichtiger Baustein in der Entwicklung junger Menschen – fehlt er, steigt das Risiko für langfristige gesundheitliche Probleme. Die Schule spielt dabei eine zentrale Rolle, denn als alltäglicher Lebens- und Lernort bietet sie zahlreiche Gelegenheiten, Gesundheitskompetenz frühzeitig zu fördern.“

Der DAK-Präventionsradar ist eine bundesweite Schulstudie zur Gesundheitslage von Kindern und Jugendlichen. Im aktuellen Erhebungszeitraum (November 2024 bis Februar 2025) nahmen 26.586 Schülerinnen und Schüler aus 1.712 Klassen an 116 Schulen teil. Die Online-Befragung wurde im Klassenverband durchgeführt und erfasste Daten zu Gesundheitswissen, Verhalten, psychischer Belastung und sozialen Faktoren.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit.

Lesen Sie die vollständige Mitteilung unter www.dak.de

 

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